Knochen und Knorpel sind sozusagen die tragenden Säulen eines Lebewesens – ein Wunderwerk der Natur. Knochen sind groß und massiv,aber auch winzig klein und filigran und sie alle werden aus Bestandteilen der Nahrung gebildet.
Beim BARFen sind immer fleischige Knochen gemeint– also nicht die reinen, blanken Knochen, sondern mit anliegenden Fleisch und Knorpel sowie dem Inhalt, nämlich dem Knochenmark. Sie sind der Hauptlieferant von Calcium, enthalten aber auch Phosphor, Magnesium und einige weitere Mineralstoffe sowie Spurenelemente.
Der Calciumgehalt von fleischigen Knochen schwankt sehr stark – Hühnerhälse haben mit etwa 1.200 mg bis 1.500mg den geringsten Calciumgehalt, dagegen haben Rinder- und Pferdeknochen bis zu 4.000 mg Calcium (jeweils auf 100g berechnet!).
Im einzelnen unterscheidet man bei Knochen unter:
Knorpel sind überwiegend die weicheren Gelenkköpfe von tragenden Knochen junger Tiere, die Spitzen von Brustbein und Rippen, die Schulterplatten, der Kehlkopf und die Luftröhre. Knorpel ist überwiegend weicher und enthält weniger Calcium, ist dafür aber reich an natürlichen Kollagen. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede – Kehlkopf und Luftröhre enthalten sehr wenig Calcium, Gelenkköpfe, Brustbein- oder Rippenspitzen und Schulterblätter haben dagegen je nach Alter des Tieres, von dem sie stammen, sogar mehr Calcium als Hühnerhälse.
Knochen unterscheidet man aufgrund ihrer Funktion. Am einfachstenist zu merken – je älter das Tier ist, von dem die Knochen stammen und je massiver es ist (ein Rind ist größer und wiegt mehr als ein Kaninchen), desto härter sind die Knochen. Geflügelknochen sind relativ dünn und auch hohl – beim Fliegen ist zu viel Gewicht und Masse ja eher hinderlich. Sie können recht gut verfüttert werden, auch an kleinere Hunde und Katzen.
Tragende Knochen, wie Beine von größeren Landbewohnern, sind aufgrund ihrer Aufgabe sehr massiv und hart – schließlich lastet das gesamte Gewicht auf ihnen. Solche Knochen sollte man nicht füttern, denn zum einen sind sie, einfach aufgrund ihrer großen Dichte, sehr schwer verdaulich und zum anderen droht die Gefahr von Zahnschäden. Bei großen Schenkelknochen bitte nur die Gelenkköpfe abfressen lassen – ist nur noch das harte Mittelstück übrig, dieses bitte entsorgen.
Gleiches gilt auch für Putenschenkelknochen, da Puten meist auch recht groß und schwer werden und ihre Beinknochen daher wesentlich stabiler und größer sind als Beinknochen von kleinerem Geflügel. Bei Putenschenkeln ist das Splittern der hohlen Knochen auch durchaus gefährlich, da die Knochen von Puten eben härter sind und sich dadurch spitze und gefährliche Bruchkanten bilden können. Die Schenkelknochen von (jungen) Hühnern können dagegen unbedenklich gefüttert werden.
Hälse gibt es vorwiegend vom Geflügel – sie sind sehr beliebt, da an ihnen sehr viel Fleisch ist und sie werden häufig sehr gut vertragen, auch von Hunden, die von Knochen ansonsten sehr schnell Verstopfung bekommen. Hälse bestehen aus den Halswirbelknochen und viel Knorpel. Vor allem Hühnerhälse haben nicht sehr viel Calcium, dafür etwas mehr Phosphor, da Hühner recht jung geschlachtet werden und die Hälse sehr fleischig sind. Sie können ebenfalls sehr gut zerkleinert werden.
Karkassen sind Rückenstücke überwiegend von Geflügel oder kleineren Tieren, wie z.b. Kaninchen. Karkassen beinhalten das Rückgrat, die Brustrippenknochen, Hüfte und evtl. Teile vom Hals. Karkassen sind relativ weich, so dass sie auch mit einem guten Messer, Beil oder Geflügelschere zerkleinert werden können, sie sind also ideal, um sie zerkleinert zu füttern und super für Katzen und kleine Hunde geeignet. Karkassen von Kaninchen enthalten sehr viel Calcium.
Fortsetzung unter: Barfshop- welche Knochen sind wichtig Teil 2