Was gehört zu den Innereien? Wieviel sollte gefüttert werden? Kann man Innereien nicht auch einfach weglassen? Weshalb die Innereien so wichtig sind und wie man sie am besten fütterst, darum soll es hier gehen.
Die 5 Innereien beim Barfen, die der Hund bekommen sollte sind:
- Leber,
- Herz
- Niere
- Milz
- Lunge
Diese 5 zählen beim Barfen als Innereien. Alle anderen Organe werden bei der Barf Aufteilung nicht zu den Innereien gezählt. Pansen als Magen von Wiederkäuern zählt dadurch als eigenständige Futterkomponente.
Warum sind Innereien beim Barfen so wichtig:
Die Innereien versorgen deinen Hund mit Nährstoffen, Mineralien und Spurenelementen. Sie sind der größte Nährstofflieferant in der Barf Ration.
Jede einzelne Innerei enthält unterschiedliche Nährstoffe und Mineralien. Dabei gibt es natürlich Unterschiede. So enthält die Leber z.B. die wichtisten Nährstoffe in hohen Mengen, während die Lunge im Vergleich nur wenig Nährstoffe liefert. Da wir uns beim Barfen so nah wie möglich am Beutetier orientieren, macht es trotzdem Sinn auch Lunge zu füttern. Hast du dazu keine Möglichkeit, kannst du diese aber z.B. einfacher ersetzen als Leber, Milz oder Herz.
Ohne die Innereien fehlen deinem Hund wichtige Nährstoffe und es kommt mit hoher Wahrscheinlicheit zu einer Mangelversorgung.
Wenn dein Hund die Innereien nicht fressen will, teste einmal unterschiedliche Verarbeitungen, stückig oder gewolft, verschieden Tierarten oder leckere Zusätze wie Blut, Rinderbrühe, Leberwurst oder körnigen Frischkäse.
Herz – Innerei oder doch Muskelfleisch?
Das Herz ist ein Muskel, ist also Muskelfleisch. Beim Barfen wird es aber häufig nicht zum Muskelfleisch sondern zu den Innereien gezählt.
Der Grund dafür ist, das Herz ähnlich wie die anderen Innereien viele Nährstoffe, unter anderem hohe Mengen Purin, enthält. Dadurch ähnelt es bezüglich der Nährstoffversorgung eher Leber, Niere, Milz und Lunge.
Es sollte mit Blick auf das Beutetierschema und aufgrund der hohen Menge an Nährstoffen nicht in großen Mengen gefüttert werden.
Wenn man sich dafür entscheidet, Herz als Muskelfleisch zu behandeln statt es zu den Innereien zu zählen, solltest man darauf achten, das Herz nicht mehr als 5% der Futtermenge ausmacht.
Neben dem Purin enthält Herz Jod, Kupfer, Vitamin B und E, sowie Kalium.
Leber – schädliches Filterorgan?
Die Leber ist die wichtigste Innerei beim Barfen. Ja, die Leber ist natürlich ein Filterorgan. Die Leber speichert aber keine Giftstoffe, sondern wandelt Stoffe, die der Körper nicht verarbeiten kann in Abfallstoffe um und leitet diese weiter. Wenn man Leber füttert, muss man also keine Angst davor haben, dass man dem Hund dadurch schadest. Leber enthält die meisten Nährstoffe und ist somit eine der wichtigsten Futterkomponenten. Sie enthält viel Vitamin A, fast sämtliche B-Vitamine, Eisen und verschiedenste Spurenelemente wie Zink, Mangan, Selen und Kupfer.
Beim Füttern ohne Leber fehlen dem Hund auf Dauer wichtige Nährstoffe, Mineralien und Vitamine. Man riskiert so eine Mangelernährung
Die Leber sollte 1/3 der Innereien beim Barfen ausmachen. Das entspricht etwa 5% der gesamten tierischen Barfration.
Niere – auch ein Filterorgan
Auch die Niere ist ein solches Filterorgan, das Giftstoffe oder vom Körper nicht verwertbare Stoffe von der Leber weitergeleitet bekommen, diese umwandelt und in der Regel in Form von Harnstoff aus dem Körper ausleitet. Die Stoffe werden nicht gespeichert.
Die Niere enthält ähnliche Nährstoffe wie die Leber. Das sind z.B. wieder verschiedene B Vitamine, Kupfer, Folsäure und Kalium.
Milz – proteinreiche Innerei beim Barfen
Die Milz ist eine sehr proteinreiche Innerei. Da sie sehr stark durchblutet ist, liefert sie viel Eisen. Die Milz enthält, wie die anderen Innereien beim Barfen viele B Vitamine. Außerdem versorgt sie den Hund mit Kupfer, Zink, Folsäure, Vitamin E und Kalium.
Lunge – unterschätzte Innerei beim Barfen
Die Lunge die wenigsten Nährstoffe im Vergleich zu den anderen Innereien.
Sie lässt sich auch am einfachsten ersetzen ohne das bei dem Hund Mängel zu befürchten sind.Die Lunge enthält ähnliche Nährstoffe wie die Milz und zusätzlich Taurin, das für Katzen eine elementare Aminosäure ist. Hunde benötigen Taurin nicht unbedingt.
Die Aufteilung der Innereien beim Barfen
Die Innereien sollten beim Barfen 15% des tierschen Futteranteils ausmachen.
Nach Swanie Simon und Nadine Wolf werden die 15% Innereien beim Barfen aufgeteilt in:
30% Leber,
17,5% Herz,
17,5% Niere,
17,5% Milz,
17,5% Lunge
Diese Aufteilungen deckt den Nährstoffbedarf deines Hundes.
Alle aufgeführten Innereien gibt es einzeln in stückiger oder gewolfter Ware. Fertige Innereienmischungen empfehlen sich nicht nur für kleine Hunde, sie erleichtern auch die Handhabung der Futterzusammenstellung.